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Zecken beim Sport in der freien Natur
Zeckenbiss beim Nordic Walking Sport. Ein Zeckenbiss ( korrekter ein Zeckenstich) ist das, was niemand beim Nordic Walking, einer anderen Sportart oder generell beim Aufenthalt in der freien Natur, braucht. In der warmen Jahreszeit, wenn die Temperatur über 8-10 Grad liegt, sind diese Plagegeister aktiv.
Welche Zecken sind gefährlich? Gemeiner Holzbock, so heißt eine bei uns weitverbreitete Zeckenart. Diese und die weltweit rund 900 verwandten Blutsauger sind nicht nur unangenehm, sondern können auch gefährlich sein.
Denn die Zecken können durch ihren Biss Viren und Bakterien verbreiten, die zu teilweise lebensgefährdenden Krankheiten führen können.
Hier gibt es Tipps, was gegen Zeckenbisse durch den gemeinen Holzbock und andere Zecken hilft und was sinnvoll ist, wenn es einen erwischt hat.
Was ist eine Zecke?
Zecken gehören zur Klasse der Spinnentiere, die wiederum zu den Milben. Als Parasit braucht die Zecke andere Tiere, um zu überleben. Ihre Nahrung besteht aus Blut. Bis zu 15 Tage können sich Zecken an ihrem Wirt (also auch Menschen) festbeißen. In dieser Zeit können sie ihr Gewicht um das 200fache erhöhen.
Zecken können lange leben. In der freien Natur lebt der gemeine Holzbock beispielsweise 3 bis 5 Jahre. Unter Laborbedingen können es sogar bis zu 10 Jahre werden.
Warum kann ein Zeckenstich häufig so gefährlich sein?
Wann ist der Zeckenbiss gefährlich und welche Zecken sind gefährlich? Eigentlich sind Zeckenstiche an sich nicht gefährlich. Leider sind aber viele Zecken mit Krankheitserregern infiziert. Sticht nun eine Zecke, in Deutschland sind es hauptsächlich der gemeine Holzbock oder die Auwaldzecke, gelangen die Krankheiten verursachenden Erreger aus dem Darm oder den Speicheldrüsen der Zecke, über ihr Stechwerkszeug, in den Körper des Wirts, also auch uns Menschen. So kann eine Erkrankung beim Menschen ausgelöst werden.
30 Prozent der Zecken tragen einen Krankheitserreger in sich
Experten haben herausgefunden, dass in Deutschland, je nach Region, bis zu 30 % der Zecken durch Krankheitserreger infiziert sind. Das gilt in erster Linie für die Borreliose. Außerdem gibt es noch ein paar weitere Krankheiten, die von Zecken übertragen werden, die aber in Deutschland kaum vorkommen.
In Deutschland und den benachbarten Ländern sind es im Wesentlichen die Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSMS). Diese sind wiederum regional unterschiedlich verteilt.
Die Borreliose – verursacht durch Borrelien
Die Borreliose ist eine Infektionskrankheit, die durch Bakterien (Borrelien) ausgelöst wird. Diese Bakterien können beim Biss einer Zecke auf den Wirt übertragen werden. Die Inkubationszeit liegt dabei oft zwischen 3 und 30 Tagen, meist aber bei 7 bis 10 Tagen. Leider kann es im Einzelfall 3 bis 5 Wochen dauern, bis erste Krankheitssymptome erkennbar sind. Laut RKI (Robert-Koch-Institut) werden jedes Jahr rund 60000 Menschen in Mitteleuropa infiziert.
Wie gefährlich ist eine Borreliose?
Die Infektion durch Borreliose kann deshalb sehr gefährlich werden, da die Gelenke, Organe, das Gewebe und zudem auch das Nervensystem befallen werden können. Wenn sich die Borrelien über einen längeren Zeitraum ungehindert im Körper ausbreiten, kann es zu Borreliose Spätfolgen, sprich zu irreparablen Langzeitschäden führen. Krankheiten durch Borreliose können auch noch Jahre nach dem Zeckenstich auftreten. Mehr dazu: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
Welche Vorbeugung und Behandlungsmöglichkeiten gegen Borreliose gibt es?
Gegen Borreliose gibt es keine Impfung zur Verbeugung, anders als bei der FSME. Lediglich die allgemeinen Schutzhinweise, die weiter unten beschrieben werden, können eine gewisse Vorbeugung gewährleisten.
Borreliose Symptome
Wenn eine Zecke zugestochen hat, entstehen häufig im Bereich der Einstichstellen eine Hautrötung als rote Infektionsringe, diese Borreliose Symptome sind auch bekannt als sogenannte Wanderröte.
Wenn diese auftritt, spricht einiges dafür, dass eine Infektion mit Borreliose Erregern vorliegt. In solchen Fällen sollte ein Arzt zur Untersuchung aufgesucht werden.
Borreliose Behandlung
Behandelt wird die Borreliose mit Antibiotika. Besonders wenn die Borreliose Behandlung früh genug begonnen wird, ist der Erfolg normalerweise gewährleistet. Wobei eine Antibiotikatherapie sich durchaus über mehrere Wochen hinziehen kann. Häufig dauert eine Behandlung ca. 3 Wochen.
Die FSME – Frühsommer-Meningoenzephalitis durch FSME-Viren
Eine weitere durch Zecken, in Deutschland und Mitteleuropa, verbreitete Krankheit ist die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Sie wird hauptsächlich (aber nicht ausschließlich) in den frühen Sommermonaten festgestellt. Leider ist es nicht einfach tatsächliche Infektionszahlen zu ermitteln, da die Inkubationszeit oft 3 Wochen dauert und viele Menschen den Zeckenbiss gar nicht mitbekommen haben.
Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass nur etwa zwei bis fünf Prozent der Zecken das FSME-Virus durch ihren Speichel übertragen. Außerdem zeigen sich nur bei jedem 3. Biss Anzeichen der Krankheit.
Wie gefährlich ist die FSME?
Die FSME kann zu schweren Krankheitsverläufen führen. Im schlimmsten Fall sogar zum Tod. Wer infiziert ist, kann die Symptome einer „Sommergrippe“ mit Fieber sowie Kopf- und Gliederschmerzen verspüren. Mit Glück war es das und die Krankheit ist überstanden.
Bei anderen infizierten Personen kann das Virus das zentrale Nervensystem befallen. Beim milden Verlauf entwickelt sich eine Hirnhautentzündung (Meningitis). Sie ist verbunden mit hohem Fieber, starken Kopfschmerzen und außerdem mit Nackensteife. Glücklicherweise heilt sie meist nach einigen Tagen, ohne weitere Folgen, aus.
Es gibt allerdings in einigen Fällen auch schwere Verläufe der Krankheit. Es entsteht eine Gehirnhautentzündung, auch Meningoenzephalitis genannt. Bei diesem Verlauf können neben den Symptomen einer Hirnhautentzündung auch Bewusstseins-, Sprach- und Schluckstörungen auftreten. Außerdem können psychische Veränderungen und Lähmungserscheinungen auftreten.
Rund 20% der Patienten, die den schweren Verlauf dieser Krankheit durchgemacht haben, müssen mit neuropsychologischen Schäden leben, die entweder lang anhaltend oder sogar bleibend sind. Leider endet bei rund ein bis zwei Prozent der Patienten die Krankheit tödlich.
FSME: Welche Vorbeugung- und Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Eine Behandlung der FSME, wie etwa bei einer Borreliose, ist nicht möglich! Als Vorsorge sind die weiter unten beschriebenen allgemeinen Schutzhinweise zu beachten.
Aber gegen die FSME gibt es eine Schutzimpfung. Diese Impfung ist vor allem für Menschen relevant, die sich in den FSME-Risikogebieten oft im Freien aufhalten. Die Schutzimpfung besteht in der Regel aus drei Impfungen und hält dann für mindestens 3 Jahre. Die Kosten werden von den meisten Krankenkassen übernommen.
Risikogebiete – hier kommen Zecken vermehrt vor
Zecken kommen überall vor. Im Wald, auf Wiesen, in Gebüschen, hohem Gras und Unterholz. Aber auch im Garten und im Park. Es gibt kaum einen Ort in der freien Natur, in denen keine Zecken vorkommen.
Die Zecken, die den besonders gefährlichen FSME-Erreger verbreiten, kommen hauptsächlich im Süden und Osten von Deutschland vor. Diese Risikogebiete verschieben sich aber immer mehr in andere Bundesländer. Auf der Internetseite des Robert Koch Instituts wird regelmäßig eine Karte mit den besonders gefährdeten Gebieten veröffentlicht.
Durch eine Zecke gebissen? – So kann ich mich vor Zeckenbissen schützen
Vorsorge ist besser als Nachsorge (einem Zeckenbiss vorsorgen). Wer Sport wie Nordic Walking, Jogging oder Wandern in freier Natur unternimmt, sollte Zeckenstiche möglichst verhindern.
Wichtige Tipps, um einen Zeckenstich zu vermeiden
- Hohes Gras, Gebüsch und Unterholz sollten gemieden werden. Das gilt übrigens auch in der kalten Jahreszeit, da es im Laub und Gebüsch oft vergleichsweise warm ist und Zecken noch aktiv sein können.
- Möglichst wenig Angriffsfläche, sprich nackte Haut zeigen. Je mehr Kleidung den Körper bedeckt, desto schwerer haben es die Zecken, eine Angriffsfläche zu finden. Empfehlenswert sind lange Hosen und lange Hemden, Stichwort: „Lange Kleidung“.
- Wenn die Kleidung zudem noch geschlossen ist, wird es für die Blutsauger noch schwerer, an die Haut zu kommen. Es kann beispielsweise sehr hilfreich sein, die Socken über die Hosenbeine zu ziehen, da Zecken meistens von unten kommen und so kaum Zugang zur Haut haben. Die Blutsauger klettern nicht höher als 1,50 Meter (Zecken fallen nicht von Bäumen) und halten sich deshalb gerne an Hosenbeinen fest. Es gibt auch spezielle Socken*, die einen Zeckenschutz enthalten.
- Nach der Nordic Walking Runde bzw. dem Aufenthalt in der Natur, zunächst die Kleidung nach Zecken absuchen. Das kann natürlich zusätzlich auch zwischendurch getan werden.
- Zu Hause sollte man noch einmal den ganzen Körper nach Zecken untersuchen. Meistens suchen die Zecken noch einen Platz, so ist noch Zeit, sie vor einem Stich zu entfernen. Gerne verstecken sich die Blutsauger im Genitalbereich oder Kniekehle, sehr gerne auch in der Achselhöhle.
- Anti Insekten- und Zeckensprays* können für einige Stunden helfen, die Zecken auf Abstand zu halten. Diese Repellentien halten nicht nur Stechmücken fern, sondern auch Zecken. Allerdings handelt es sich bei diesen Produkten um chemische Mittel.
- Wer chemische Mittel ablehnt, könnte sich über Hausmittel gegen Zecken informieren. Bei Facebook und Co. werden u. a. Mittel wie Schwarzkümmelöl, Kokosöl als Schutz vor Zecken diskutiert. Ob diese Hausmittel helfen, ist aber wissenschaftlich noch nicht geklärt.
Zeckenbiss – was tun?
- Wenn die Zecke zugestochen hat und festsitzt, heißt es zunächst einmal Ruhe bewahren und nicht in Panik geraten. Dann muss die Zecke entfernt werden.
- Zu viel Zeit sollte dabei allerdings vor der Entfernung der Zecke nicht vergehen. Je länger die Zecke am Körper ist, desto größer ist die Gefahr, an Borreliose zu erkranken. Bis die Zecke eine Infektion mit Borreliose Bakterien auslöst, vergehen in der Regel 12 bis 24 Stunden. Anders sieht es aus mit dem Eintrag von FSME-Viren. Hier beginnt die Infizierung direkt mit dem Biss.
- Tipps wie Abbrennen, mit Lack, Öl, Nagellack oder Benzin beträufeln sollten auf keinen Fall angewendet werden. Damit wird mehr Schaden angerichtet als geholfen. Durch den Einsatz dieser Mittel stoßen die Zecken meist ihr Blut zurück in den Wirt und damit auch die gefährlichen Viren und Bakterien.
- Es gibt verschiedene Hilfsmittel, um Zecken zu entfernen. Wichtig ist, dass eine Zecke beim Entfernen nicht gequetscht wird, sondern aus der Haut gezogen wird. Dabei sollte nicht gedreht werden und auch nicht in einem Ruck versucht werden, den Blutsauger zu entfernen.
- Die Regel bei der Zeckenentfernung lautet: Die Zecke wird kontrolliert, langsam und hautnah entfernt. Nicht immer gelingt dies mit dem ersten Versuch. Das ist aber nicht tragisch. Einfach weiter versuchen.
- Wichtig ist, den kompletten Körper nach Zecken abzusuchen. Ist eine Zecke an einer schwer zugänglichen Stelle gefunden, sollte eine zweite Person bei der Entfernung helfen.
- Wenn die Zecke entfernt ist, muss die Stichstelle desinfiziert werden.
- Entsteht an der Stichstelle eine Rötung (ringförmige Hautrötung), die auch nach einiger Zeit nicht verschwindet, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Das gilt auch wenn die Einstichstelle heiß wird, schmerzt oder anschwillt. Auch wenn sie pocht oder wenn grippeähnliche Symptome auftreten, ist ein Arztbesuch unumgänglich. Diese Anzeichen können auch noch ein paar Wochen nach dem Zeckenbiss auftreten.
Hilfsmittel zur Entfernung einer Zecke
Wie kann man eine Zecke richtig entfernen? Natürlich kann eine Zecke mit den Fingern entfernt werden. Dabei muss die Zecke mit zwei Fingern möglichst hautnah gegriffen werden und anschließend vorsichtig herausgezogen werden. Dabei bitte nicht zudrücken. Diese Prozedur ist aber nicht ganz einfach. Die Zecke mit einer Pinzette zu entfernen ist eine weitere Möglichkeit.
Deshalb gibt es einige Hilfsmittel, um eine Zecke richtig zu entfernen:
Die Zeckenpinzette
Dabei handelt es sich um eine speziell geformte Pinzette. Die Spitze dieses Werkzeugs ist vorne gebogen und spitz. Durch diese spezielle Form ist es leichter, eine Zecke zu fassen. Neben dem Einsatz an gut zugänglichen Bereichen der Haut sind sie auch geeignet, um Zecken aus Körperöffnungen wie Bauchnabel und Achseln zu entfernen. Es gibt verschiedene Ausführungen dieser Pinzetten.
Die Zeckenzange
Ein besonders empfehlenswertes Werkzeug zur Entfernung einer Zecke ist die Zeckenzange. Sie sieht ein wenig aus wie ein Kugelschreiber. Die Zangen, mit denen die Zecken entfernt werden, lassen sich durch Drücken auf den Druckkopf öffnen. Die geöffnete Zange umschließt dann die Zecke. Durch Loslassen des Druckknopfs wird dann die Zecke fixiert. Nun kann sie langsam aus der Haut gezogen werden.
Die Zeckenkarte
Zeckenkarten sind meistens aus Kunststoff hergestellt. Sie ähneln ein wenig EC- und Bankkarten. Sie sind meistens rechteckig und weisen mehrere V-förmige Spalten auf. Die Spalten sind unterschiedlich groß und damit geeignet, unterschiedlich große Zecken zu entfernen. Um eine Zecke zu entfernen, wird die Karte mit der Spalte an die Zecke geführt, bis sie nicht weiter geschoben werden kann und die Zecke fixiert ist. Anschließend wird die Zecke vorsichtig nach oben gehoben und entfernt.
Die Zeckenschlinge
Eine Zeckenschlinge, auch als Zeckenlasso bezeichnet, ist ein weiteres Hilfsmittel zur Zeckenentfernung. Sie hat die Form eines Kugelschreibers. Um die Zecke aus der Haut zu ziehen, wird mit einem Druck auf den Druckknopf der Zeckenschlinge die Schlaufe ausgefahren. Die Schlinge wird dann um den Kopf des Blutsaugers gelegt. Danach wird der Druckknopf losgelassen und die Schlinge zieht sich zusammen. Jetzt wird die Zecke vorsichtig aus der Haut gezogen.
Zecke nicht komplett entfernt – was tun?
Keine Angst, wenn die Zecke nicht komplett herausgezogen werden konnte, ist das nicht so tragisch. Hin und wieder passiert es einfach, dass ein Stück der Zecke, meist ein Teil des Stechapparates, in der Haut zurückbleibt. Meistens wird der Fremdkörper nach einiger Zeit abgestoßen. Es besteht also kein erhöhtes Gesundheitsrisiko. Wichtig ist nur das Entfernen der lebenden Zecke.
Nordic Walking und die Gefahr von einer Zecke gestochen zu werden
Wie im Artikel beschrieben, besteht beim Aufenthalt in der Natur, die Gefahr von einer Zecke gebissen bzw. gestochen zu werden. Das gilt aber in erster Linie, wenn man sich zwischen Büschen und Gräsern bewegt.
Nordic Walking wird ja meistens auf Wegen, häufig sogar auf breiten Wegen, ausgeführt. Daher ist die Gefahr, von einer Zecke gebissen zu werden, nicht übermäßig groß. Bei Beachtung der Tipps zur Vorbeugung wird die Gefahr zudem um einiges verringert.
Deshalb ist es möglich, den Sport ohne große Gefahr für die Gesundheit zu praktizieren.
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